Hier wird ein Protokoll zur Beurteilung der biventrikulären Herzfunktion bei Mäusen vorgestellt, indem Druck-Volumen-Schleifen (PV) aus dem rechten und linken Ventrikel im selben Tier unter Verwendung einer geschlossenen Thoraxkatheterisierung erzeugt werden. Der Fokus liegt dabei auf dem technischen Aspekt der Chirurgie und der Datenerfassung.
Die Beurteilung der Herzfunktion ist für die Durchführung kardiovaskulärer und pulmonal-vaskulärer präklinischer Forschung unerlässlich. Druck-Volumen-Schleifen (PV-Schleifen), die durch die Aufzeichnung von Druck und Volumen während der Herzkatheteruntersuchung erzeugt werden, sind für die Beurteilung der systolischen und diastolischen Herzfunktion von entscheidender Bedeutung. Die Funktion des linken und rechten Herzens sind eng miteinander verbunden, was sich in der ventrikulären Interdependenz widerspiegelt. Daher ist es wichtig, die biventrikuläre Funktion desselben Tieres aufzuzeichnen, um eine vollständige Beurteilung der Herzfunktion zu erhalten. In diesem Protokoll wird bei Mäusen ein geschlossener Thoraxansatz für die Herzkatheteruntersuchung gewählt, der mit der Art und Weise übereinstimmt, wie die Katheterisierung bei Patienten durchgeführt wird. Die Strategie des geschlossenen Brustkorbs ist zwar eine Herausforderung, aber ein eher physiologischer Ansatz, da das Öffnen des Brustkorbs zu großen Veränderungen der Vor- und Nachlast führt, die zu Artefakten führen, vor allem zu einem Abfall des systemischen Blutdrucks. Während die hochauflösende Echokardiographie zur Beurteilung von Nagetieren verwendet wird, ist die Herzkatheteruntersuchung von unschätzbarem Wert, insbesondere bei der Beurteilung des diastolischen Drucks in beiden Herzkammern.
Hier wird ein Verfahren beschrieben, um invasive, geschlossene, sequentielle links- und rechtsventrikuläre Druckvolumenschleifen (PV) mit geschlossenem Brustkorb und sequentieller Druckvolumen (PV) bei demselben Tier durchzuführen. PV-Schleifen werden mit Hilfe der Admittance-Technologie mit einem Maus-Druck-Volumen-Katheter und Druck-Volumen-Systemerfassung erfasst. Das Vorgehen wird beschrieben, beginnend mit der Halsdissektion, die für den Zugang zur rechten Halsvene und der rechten Halsschlagader erforderlich ist, über das Einführen und Positionieren des Katheters bis hin zur Datenerfassung. Anschließend werden die Kriterien diskutiert, die erforderlich sind, um die Anschaffung hochwertiger PV-Loops zu gewährleisten. Abschließend werden die Analyse der links- und rechtsventrikulären PV-Schleifen und die verschiedenen hämodynamischen Parameter zur Quantifizierung der systolischen und diastolischen Ventrikelfunktion kurz beschrieben.
Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind Herzerkrankungen weltweit die häufigste Todesursache bei Männern und Frauen 1,2,3. Viele Studien konzentrieren sich auf die Diagnose und Verbesserung der beeinträchtigten Herzfunktion4. Für diese Anwendungen ist eine qualitativ hochwertige und reproduzierbare Bewertung der Herzfunktion von entscheidender Bedeutung. Hochpräzise und reproduzierbare Katheterdaten sind erforderlich, um sowohl das ätiologische als auch das therapeutische Ansprechen zu beurteilen. Beispielsweise ist die Beurteilung der Herzfunktion unerlässlich, um die Wirksamkeit von Medikamenten und anderen Behandlungen in präklinischen Modellen des Myokardinfarkts zu bewerten5. Während sich viele kardiovaskuläre Studien auf die linksventrikuläre Funktion konzentrieren, ist die rechtsventrikuläre Funktion auch eine entscheidende Determinante der Funktionsfähigkeit und Prognose bei Patienten mit pulmonal-vaskulärer Erkrankung 6,7. Bei Patienten mit fortgeschrittener Herzinsuffizienz sind anhaltend erhöhte rechts- und linksseitige Füllungsdrücke prädiktiv für das kombinierte Risiko von Tod, kardiovaskulärem Krankenhausaufenthalt und Herztransplantation8. Bei kombinierten Aorten- und Mitralklappenerkrankungen ist die präoperative Myokardfunktion (die sich in Parametern wie Herzindex und linksventrikuläre Ejektionsfraktion widerspiegelt) der Hauptprädiktor für das Langzeitüberleben9. Die rechtsventrikuläre Funktion ist der wichtigste Prädiktor sowohl für die Morbidität als auch für die Mortalität bei pulmonaler arterieller Hypertonie10,11. Daher ist die Beurteilung der rechtsventrikulären Funktion ein notwendiger Bestandteil einer umfassenden präklinischen Studie mit Modellen der pulmonalen arteriellen Hypertonie12,13,14.
Die links- und rechtsventrikuläre Funktion werden oft unabhängig voneinander untersucht. Da die Funktionen des linken und rechten Ventrikels jedoch eng miteinander verbunden sind, ist es ideal, eine biventrikuläre Beurteilung der systolischen und diastolischen Funktion mit einem einzigen Test zu erhalten15. Zum Beispiel teilt der rechte Ventrikel schräge Fasern im interventrikulären Septum mit dem linken Ventrikel, der eines der mechanischen Bindeglieder zwischen der links- und rechtsventrikulären kontraktilen Funktion darstellt16,17. Dieses Phänomen, das als systolische ventrikuläre Interaktion bekannt ist, ermöglicht es der linksventrikulären Kontraktion, die rechtsventrikuläre Kontraktion zu verstärken. Wichtig sind auch ventrikuläre Interaktionen während der Diastole. Während der Diastole beeinflusst das Volumen eines Ventrikels das Volumen des gegenüberliegenden Ventrikels und verändert dadurch die diastolische Compliance und Vorlast18,19. Bei pathologischen Zuständen kann eine verminderte Funktion eines Ventrikels oder eine beeinträchtigte Volumenbelastung direkt oder indirekt die Funktion des anderen Ventrikels beeinträchtigen20. Als Folge der systolisch-ventrikulären Interaktion kann eine globale Abnahme der linksventrikulären Funktion die rechtsventrikuläre kontraktile Leistung verringern15. Bei Patienten mit Herzinsuffizienz aufgrund einer linksventrikulären systolischen Funktion und eines erhöhten enddiastolischen Drucks ist der Druck in der Lungenarterie erhöht, was indirekt die Nachlast des rechten Ventrikels erhöht21,22. Umgekehrt üben ein erhöhter rechtsventrikulärer Druck und eine Volumenüberlastung bei schwerer pulmonaler Hypertonie eine mechanische Kompression auf das linke Herz aus. Diese D-förmige Abflachung des linken Ventrikels, die durch eine Linksverschiebung des interventrikulären Septums verursacht wird, reduziert das linksventrikuläre Volumen und beeinträchtigt die systolische und diastolische Funktion 23,24,25,26,27. Daher ist die Beurteilung sowohl des linken als auch des rechten Ventrikels von entscheidender Bedeutung, um die globale Herzfunktion in präklinischen Modellen menschlicher Erkrankungen zu bewerten.
Die Herzfunktion kann auch durch nichtinvasive Echokardiographie, Magnetresonanztomographie (MRT) und invasive Katheteruntersuchung beurteiltwerden 28,29,30. Die Echokardiographie ist die am häufigsten verwendete Bildgebungsmethode in der kardiovaskulären Forschung, da sie relativ kostengünstig und zugänglich ist31. Die Echokardiographie hat jedoch mehrere technische Einschränkungen, darunter die indirekte Messung des Fülldrucks und die eingeschränkte Fähigkeit, die diastolische Funktion zu quantifizieren. Darüber hinaus ist die Qualität der durch die Echokardiographie gewonnenen Daten stark vom Bediener abhängig. Die kardiale MRT ist eine relativ neue Ergänzung des präklinischen Bildgebungsarsenals, die ein großes Potenzial für die quantitative Beurteilung der biventrikulären Funktion hat. Die Quantifizierung mit kardialer MRT ist genau, da sie im Gegensatz zur Echokardiographie keine geometrischen Annahmen über die ventrikuläre Form trifft32. Die MRT-Bildgebungsplattform ist jedoch teuer und nur selten verfügbar. Darüber hinaus erfordert die Verarbeitung von MRT-Daten die fachkundige Unterstützung durch einen Physiker oder einen gleichwertigen Wissenschaftler, die in vielen präklinischen Laboratorien fehlt33. In ähnlicher Weise liefert der Einsatz der Mikrocomputertomographie (MicroCT) in präklinischen Studien quantitative hochauflösende dreidimensionale (3D) anatomische Daten, die nicht-invasiv gewonnen werden können, was Längsschnittstudien ermöglicht34. Die MikroCT-Bildgebung erfordert jedoch die Injektion von Kontrastmitteln, die oft teuer sind. Die MicroCT-Bildgebungsplattform ist wie die MRT ebenfalls teuer und erfordert ebenfalls einen qualifizierten Techniker.
Im Gegensatz dazu ist die Katheterisierung eine invasive Technik, bei der ein Katheter in die rechte und/oder linke Herzkammer eingeführt wird, um Druck und/oder Volumen zu messen. Die für die Durchführung einer Herzkatheteruntersuchung erforderlichen Instrumente sind nicht so teuer wie Echokardiographie, CT oder MRT. Für die Katheterisierung und Kleintieranästhesie sind jedoch umfangreiche technische Kenntnisse erforderlich. Die Katheterisierung ermöglicht eine direkte und genaue Beurteilung der Herzfunktion28. In diesem Protokoll wird ein Aufnahme-PV-Katheter verwendet, um die Herzfunktion zu beurteilen. Diese Technologie, die auf den unterschiedlichen elektrischen Leitfähigkeitseigenschaften von Blut und Herzmuskel basiert, ermöglicht die gleichzeitige Aufzeichnung von Druck und Volumen in der Herzhöhle und die Erzeugung von PV-Schleifen in Echtzeit 5,35. Kurz gesagt, der Katheter besteht sowohl aus Erregungselektroden als auch aus Aufzeichnungselektroden. Die Erregungselektroden erzeugen ein elektrisches Feld in der rechten oder linken Herzkammer. Die innere Aufzeichnungselektrode misst die Spannungsänderung, die proportional zu einer Widerstandsänderung ist. Die Ableitung des ventrikulären Volumens basiert auf dem Ohmschen Gesetz (Spannung = Strom x Widerstand), aus dem die Leitfähigkeit (d. h. der Kehrwert des Widerstands) berechnet wird. In dieser Einstellung ist der gemessene Leitwert eine Kombination aus Blutleitwert und Muskelleitwert. Im elektrischen Feld ist Blut rein resistiv, während Muskeln sowohl kapazitive als auch resistive Eigenschaften haben. Die kapazitive Eigenschaft des Muskels bewirkt eine Zeitverzögerung des gemessenen Signals. Die Verfolgung dieser Verzögerung, die als “Phasenwinkel” bezeichnet wird, meldet das Eindringen von Herzgewebe in das Feld, wenn sich das Herz zusammenzieht. Diese Messung ist bei der Systole am größten und bei der Diastole am niedrigsten. Diese Eigenschaft ermöglicht die Trennung der Muskelkomponente des Leitwerts von der des Blutes und ermöglicht eine genaue Annäherung des absoluten systolischen und diastolischen Volumens. Druck-Volumen-Schleifen bieten eine Reihe von hämodynamischen Parametern, die mit anderen Methoden nicht ohne weiteres messbar sind, wie z. B. die einfache retrograde Katheterisierung mit flüssigkeitsgefüllten Kathetern zur Messung des Herzdrucks. Druck-Volumen-Schleifen messen den ventrikulären Druck, liefern aber auch Daten über Kontraktilität, Elastanz, Leistung, Energetik und Effizienz. Darüber hinaus liefern PV-Schleifen robuste quantitative Messungen36. So hat sich die Beurteilung der Herzfunktion durch PV-Schleifen, die durch Katheterisierung erzeugt werden, als Goldstandard in der präklinischen Forschung herausgestellt37. Darüber hinaus sind präklinische Techniken für menschliche Erkrankungen relevant, bei denen Herzkatheteruntersuchungen, wenn auch mit flüssigkeitsgefüllten Kathetern, üblich sind. Die Herzkatheteruntersuchung bei Nagetieren erfordert jedoch eine einwandfreie Anästhesie und eine hervorragende Technik, um übermäßigen Blutverlust, Hypoventilation oder Veränderungen der Körpertemperatur zu verhindern.
Bei menschlichen Patienten wird die Herzkatheteruntersuchung in geschlossener Thoraxkonfiguration durchgeführt und der Gefäßzugang erfolgt über die Vena jugularis oder subclavia für die rechte Herzkammer und die Arteria radialis oder femoralis für die linke Herzkammer. Aufgrund der geringen Größe der Mäuse ist der Ansatz mit geschlossenem Brustkorb oft eine Herausforderung. Daher verwenden Studien, die an Mäusen durchgeführt werden, häufig einen Ansatz mit offenem Brustkorb. Diese Technik beinhaltet die Öffnung des Thorax, wodurch das Herz freigelegt wird, und die Erleichterung des Einführens des Katheters durch Punktion der linken und/oder rechten ventrikulären Spitze38. Obwohl dieser Ansatz technisch weniger anspruchsvoll und ziemlich reproduzierbar ist, umfassen seine größten Einschränkungen Blutungen und andere Komplikationen beim apikalen Einführen von Kathetern sowie einen deutlichen Abfall des intrakardialen Drucks, der sich aus der Öffnung der Brusthöhle auf atmosphärischen Druck ergibt. Die Öffnung des Thorax bei einem belüfteten Nagetier führt zu einer Abnahme des linksventrikulären systolischen Drucks um 5–10 mm Hg und des rechtsventrikulären Drucks um 2–5 mm Hg39. Daher wurde ein geschlossener Thoraxansatz entwickelt, der für das Herz weniger traumatisch ist und physiologisch relevantere Messungen liefert, die leichter auf die klinische Beurteilung der Herzfunktion übertragen werden können.
Die Beurteilung der Herzfunktion ist ein kritischer Schritt für die präklinische kardiovaskuläre und pulmonal-vaskuläre Forschung. In dieser Arbeit schlugen wir ein Protokoll für eine biventrikuläre Beurteilung der Herzfunktion bei Mäusen vor. Durch diesen Ansatz kann man die PV-Schleifen des rechten Ventrikels und des linken Ventrikels in derselben Maus erzeugen. Dieser Ansatz bietet eine robuste und vollständige Beurteilung der Herzfunktion und ermöglicht die Messung der systolischen und diastolischen Funktion sowie des Schlagvolumens und des Herzzeitvolumens. Im Gegensatz zum Ansatz des offenen Brustkorbs, der klassischerweise für die Katheterisierung von Nagetieren verwendet wird, führt diese Technik des geschlossenen Brustkorbs zu einer stabileren Physiologie und physiologisch relevanteren Daten. Obwohl es technisch anspruchsvoller ist und von den Fähigkeiten des Bedieners abhängt, um den Katheter erfolgreich in der rechten und linken Herzkammer zu positionieren, begrenzt der geschlossene Thoraxzugang das Trauma und die Blutungen, die mit einer Operation des offenen Brustkorbs verbunden sind, und reduziert die drastischen Druckänderungen, die mit der Exposition der Lunge gegenüber atmosphärischem Druck verbunden sind. Der Ansatz des geschlossenen Brustkorbs emuliert auch besser das Herzkatheterverfahren, das bei Patienten durchgeführt wird, was die Relevanz des Einsatzes dieser Technik in der präklinischen Forschung erhöht.
Der chirurgische Eingriff ist der kritische Schritt des Protokolls. Auch bei der Verwendung eines Operationsmikroskops für die Kathetereinführung in die Halsvene oder Halsschlagader, was empfohlen wird, erfordert dieses Verfahren Übung und technisches Geschick. Eine sorgfältige Dissektion der von den umgebenden Faszien befreiten Gefäße durch schonende, stumpfe Dissektion erhöht den Erfolg der Kanülierung und minimiert gleichzeitig das Blutungsrisiko. Um den Blutverlust zu minimieren, ist es wichtig, die Halsschlagader in aufeinanderfolgenden Schritten zu kannulieren: 1) Einführung der Katheterspitze in die Halsschlagader; 2) Binden Sie die Naht vorsichtig um den Teil der Arterie, der den Katheter enthält; 3) Lösen Sie die sichere Naht, so dass sich der Katheter bewegen kann, während die sanfte Aufwärtstraktion beibehalten wird, um Blutungen zu minimieren; und 4) den Katheter in die Aorta vorschieben. Die Positionierung des Katheters in der Herzkammer, wie sie durch Echtzeit-Wellenformüberwachung bestimmt wird, ist der schwierigste Teil dieses Protokolls. Alle Elektroden des Katheters sollten sich innerhalb der Ventrikelhöhle befinden und keine sollte die Wand berühren. Jede unsachgemäße Positionierung des Katheters führt zu unregelmäßigen PV-Schleifen und beeinträchtigt oder schließt die Datenerfassung aus. Das Erkennen der charakteristischen Druck-Volumen-Wellenform, die sich daraus ergibt, dass sich alle Elektroden im Ventrikel befinden, ermöglicht es einem, sich auf eine geeignete Katheterposition zu verlassen. Es ist wichtig, eine stabile ventrikuläre Druckwellenform und stabile Druck-Magnituden-Schleifen zu erhalten, bevor in den PV-Modus und die Volumenerfassung gewechselt wird. Richtige Kenntnisse der Herzphysiologie und -anatomie sind für den Erfolg dieses Eingriffs unerlässlich. Das Online-Ablesen der PV-Spuren aus dem Vorhof, dem Trikuspidalklappenbereich und der rechten Herzkammer zeigt das Vorrücken des Katheters und hilft bei der korrekten Positionierung. Es ist wichtig, die normale Herzfrequenz (400–600 Schläge pro Minute) und die zu erwartenden Wellenformen und Drücke (z. B. rechtsventrikulärer systolischer Druck 18–25 mm Hg, diastolischer Druck <5 mm Hg; linksventrikulärer systolischer Druck 60–120 mm Hg40, diastolischer Druck <8 mmHg) bei Mäusen zu kennen, damit der Bediener die Richtigkeit der beobachteten Daten beurteilen kann.
Die Qualität und Reproduzierbarkeit der Daten hängt von der Geschwindigkeit des Eingriffs und dem Blutverlust oder der Blutung ab. Die Prozedur von der Anästhesie bis zum Abschluss der Datenerfassung dauert durchschnittlich ~30–40 min/Maus. Die Rechtsherzkatheteruntersuchung vom Einführen des Katheters bis zur Datenerfassung dauert 5–10 Minuten, die Linksherzkatheteruntersuchung vom Einführen des Katheters bis zur Datenerfassung weitere 10–15 Minuten. Daten in Publikationsqualität werden in ~75% der Fälle gewonnen. Die Abfolge der Schritte bei der Herzkatheteruntersuchung sollte zwischen den Tieren konstant gehalten werden. Bei diesem Verfahren werden die Mäuse zunächst intubiert, gefolgt von der rechtsventrikulären Katheterisierung und schließlich der linksventrikulären Katheteruntersuchung. Die Entscheidung, in dieser Reihenfolge vorzugehen, basiert auf der größeren Schwierigkeit und dem größeren Blutungsrisiko bei einer Katheterisierung des linken Herzens im Vergleich zum rechten Herzen. Es kann ein unspezifisches 50 Hz-Rauschaufzeichnungsartefakt beobachtet werden. Dieses Rauschen konnte mit einem FIR-Filter mit einem hohen Cutoff bei 50 Hz und einem niedrigen Cutoff von 0 in der Software verringert werden. Erstellen Sie für den Lautstärkekanal einen neuen Kanal/Filter/FIR-Filter. Ein Notch-Filter von 50 Hz könnte auch während der Datenerfassung eingesetzt werden, um Netzrauschen zu eliminieren und Hochfrequenzstörungen zu beseitigen.
Je schneller die Katheterisierung erfolgt, desto besser ist die Qualität der Daten. Aufgrund bisheriger Erfahrungen wird empfohlen, die Daten innerhalb von 15 Minuten zu erfassen. Eine längere Katheterisierungszeit erhöht die physiologische Belastung des Tieres und erhöht das Risiko von Herzrhythmusstörungen aufgrund des Vorhandenseins des Katheters in der Kavität. Diese Kräfte können das Hubvolumen verringern und die Reproduzierbarkeit und Interpretierbarkeit der Wellenformen beeinträchtigen. Außerdem ist die Spitze des Katheters scharf und kann die Herzkammer beschädigen oder punktieren. Dies ist besonders wichtig für die rechte Herzkammer, die ~ 1/3 der Dicke der linken Herzkammer beträgt.
Die invasive Tracheostomie und die mechanische Überdruckbeatmung führen zu einer stabilen und kontrollierten Atmung der Mäuse und verringern die Variabilität der Erfassung der PV-Schleifen. Der exspiratorische Druck am positiven Ende (PEEP) steht jedoch im deutlichen Gegensatz zur normalen Beatmung, bei der es sich um ein Unterdruckphänomen handelt. Überdruckbeatmung und PEEP senken zusammen das Herzzeitvolumen und senken den Rechtsherzdruck. Daher sind mechanische Beatmung sowie kardiodepressive Effekte der Anästhesie zwar für die Erfassung stabiler Daten erforderlich, wirken sich jedoch auf die PV-Schleifen aus und sollten als Einschränkung in Betracht gezogen werden. Das vorübergehende Stoppen der mechanischen Belüftung während der kurzen Aufzeichnung von PV-Schleifen wird verwendet, um diese potenzielle Quelle von Artefakten zu eliminieren. Es ist zu beachten, dass die Belüftungseffizienz durch die Kapnographie-Überwachung von Kohlendioxid bestätigt werden kann.
Die technischen Fähigkeiten, die für den Closed-Chest-Ansatz erforderlich sind, können eine Einschränkung dieser Technik darstellen. Ebenso ist es schwierig, eine richtige, stabile Positionierung des Katheters in der Herzkammer zu erreichen. Die Erfolgschancen steigen mit der Erfahrung des Bedieners und mit der Größe und dem Gewicht der Mäuse. Die Katheterisierung von Mäusen unter 20 g ist eine große Herausforderung. Die einzigartige Kammergeometrie des rechten Ventrikels kann die Volumenmessung beeinflussen und sollte berücksichtigt werden. Das verwendete Anästhetikum, die Herzfrequenz, die Temperatur und die Tierbelastung können die hämodynamischen Parameter beeinflussen und sollten sorgfältig gemeldet und überwacht werden.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass in diesem Protokoll sowohl die rechts- als auch die linksventrikuläre Katheterisierung in derselben Maus durchgeführt werden. Abhängig von den spezifischen Zielen eines Wissenschaftlers kann die links- oder rechtsventrikuläre Katheterisierung unabhängig voneinander durchgeführt werden, wobei der entsprechende Teil des biventrikulären Verfahrens verwendet wird. Der vorgestellte Ansatz ist jedoch optimal für eine vollständige Beurteilung der Herzfunktion.
The authors have nothing to disclose.
Die Autoren möchten sich für die Hilfe und Zusammenarbeit mit dem Personal der Queen’s University Animal Facility bedanken. Die Autoren möchten sich für die Hilfe von Austin Read, TMED MSc-Kandidat, bedanken.
Diese Studie wurde teilweise durch die Zuschüsse der U.S. National Institutes of Health (NIH) NIH 1R01HL113003-01A1 (S.L.A.), NIH 2R01HL071115-06A1 (S.L.A.), Canada Foundation for Innovation und der Queen’s Cardiopulmonary Unit (QCPU) 229252 und 33012 (S.L.A.), Tier 1 Canada Research Chair in Mitochondrial Dynamics and Translational Medicine 950-229252 (S.L.A.), Canadian Institutes of Health Research (CIHR) Foundation Grant CIHR FDN 143261, die William J. Henderson Foundation (S.L.A.), den Canadian Vascular Network Scholar Award (F.P.) und das Paroian Family Stipendium der pulmonary hypertension association of Canada (F.P.)
ADVantage Pressure-Volume System (ADV500) | Transonic | FY097B | |
Endozime AW triple plus | Ruhof | 34521 | |
Fiber optic dual Gooseneck | Volpi Intralux | # 6000-1 | |
Forceps | F.S.T | 11052-10 | |
Forceps | F.S.T | 11251-20 | |
Gauze sponges | Dermacea | 441400 | |
Hemostatic clamp | F.S.T | 13003-10 | |
Hemostatic clamp | F.S.T | 13018-14 | |
Heparin sodium | Sandoz | 023-3086 | 100 U/L |
High-fidelity admittance catheter | Scisence; Transonic | FTH-1212B-3518 | |
Isofluorane | Baxter | CA2L9108 | |
labScribe v4 software | iworx | LS-30PVL | |
Needle (30 gauge) | BD | 305106 | |
sodium chloride injection | Baxter | JB1309M | 0.9%(wt/vol) |
Stereo microscope | Cole-Parmer | OF-48920-10 | |
Surgical suture | SERAFLEX | ID158000 | black braided silk, 4.0 |
Surgical tape | 3M, Transpore | SN770 | |
Tabletop Single Animal Anesthesia Systems | Harvard apparatus | 72-6468 | |
Tracheotomy canula 1.45 mm diameter | Harvard apparatus | 72-1410 | |
Ventilator, far infrared warming pad for mice and rats PhysioSuite | Kent scientific corporation | # PS-02 |