Hier wird ein Protokoll für die in vivo Ganzhirnbildgebung von Zebrafischlarven mittels dreidimensionaler Fluoreszenzmikroskopie vorgestellt. Das experimentelle Verfahren umfasst die Probenvorbereitung, die Bildaufnahme und die Visualisierung.
Als Modelltier von Wirbeltieren sind Zebrafischlarven in den Neurowissenschaften weit verbreitet und bieten eine einzigartige Möglichkeit, die Aktivität des gesamten Gehirns mit zellulärer Auflösung zu überwachen. Hier stellen wir ein optimiertes Protokoll für die Durchführung der Ganzhirnbildgebung von Zebrafischlarven mittels dreidimensionaler Fluoreszenzmikroskopie zur Verfügung, einschließlich Probenvorbereitung und -immobilisierung, Probeneinbettung, Bildaufnahme und Visualisierung nach der Bildgebung. Das aktuelle Protokoll ermöglicht die In-vivo-Bildgebung der Struktur und neuronalen Aktivität eines Zebrafischlarvengehirns mit zellulärer Auflösung über 1 h unter Verwendung von konfokaler Mikroskopie und maßgeschneiderter Fluoreszenzmikroskopie. Die kritischen Schritte des Protokolls werden ebenfalls erörtert, einschließlich der Probenmontage und -positionierung, der Verhinderung von Blasenbildung und Staub im Agarosegel und der Vermeidung von Bewegungen in Bildern, die durch eine unvollständige Verfestigung des Agarosegels und eine Lähmung der Fische verursacht werden. Das Protokoll wurde in mehreren Einstellungen validiert und bestätigt. Dieses Protokoll kann leicht für die Bildgebung anderer Organe einer Zebrafischlarve angepasst werden.
Der Zebrafisch (Danio rerio) hat sich aufgrund seiner optischen Transparenz im Larvenstadium, seiner schnellen Entwicklung, seiner geringen Wartungskosten und der Verfügbarkeit verschiedener genetischerWerkzeuge als Modelltier in den Neurowissenschaften durchgesetzt 1,2,3,4. Insbesondere die optische Transparenz von Larven in Kombination mit genetisch kodierten fluoreszierenden Reportern biologischer Ereignisse 5,6,7,8,9 bietet eine einzigartige Möglichkeit, sowohl neuronale Aktivität als auch Struktur auf der Ebene des gesamten Gehirns abzubilden 10,11,12,13,14 . Doch selbst mit einem Mikroskop, das zelluläre Auflösung unterstützt, behalten die aufgenommenen Bilder die Informationen nicht unbedingt auf Einzelzellebene bei. Die optische Bildqualität kann aufgrund der Aberration, die durch das für die Probenmontage verwendete Agarosegel verursacht wird, verschlechtert werden, der Fisch kann schräg montiert sein, so dass die interessierenden Bereiche nicht vollständig im Sichtfeld des Mikroskops enthalten sind, und die Fische können sich während der Aufnahme bewegen, was zu Bewegungsartefakten in den Bildern führt oder eine genaue Signalextraktion aus den Bildern behindert.
Daher wird ein effektives und reproduzierbares Protokoll benötigt, um qualitativ hochwertige Bilddaten mit minimalem Rauschen und Bewegungen zu erfassen. Leider beschreiben öffentlich zugängliche Protokolle für die Bildgebung eines ganzen Gehirns von Zebrafischlarven in vivo 15,16,17,18,19 das Verfahren nur kurz und überlassen wesentliche Teile der Details, wie z. B. die Agaroseerstarrung, präzise Montagetechniken und die Probenpositionierung mit einer Pinzette, jedem Experimentator. Darüber hinaus können Inkonsistenzen in den Agarosekonzentrations- und Immobilisierungsmethoden 10,11,14,15,16,17,18,19 zu Herausforderungen führen, die sich aus der Bewegung der Fische während des Bildgebungsprozesses ergeben.
Hier wird ein detailliertes Protokoll für die Ganzhirnbildgebung von Zebrafischlarven mittels dreidimensionaler Fluoreszenzmikroskopie zur Verfügung gestellt. Abbildung 1 gibt einen grafischen Überblick über das Protokoll: Probenvorbereitung und -immobilisierung, Probeneinbettung, Bildaufnahme und Visualisierung nach der Bildgebung. Die strukturelle und funktionelle Bildgebung des Zebrafischlarvengehirns in vivo wird mit einem kommerziellen konfokalen Mikroskop und einem speziell entwickelten Fluoreszenzmikroskop demonstriert. Dieses Protokoll kann von Praktikern für die Bildgebung des Gehirns mit bestimmten Sinnesreizen oder Verhaltenskontexten angepasst werden, abhängig von den experimentellen Anforderungen und dem Design.
Das aktuelle Protokoll ermöglicht die in vivo Ganzhirnbildgebung von Zebrafischlarven über einen längeren Zeitraum (z.B. länger als 1 h) und die Visualisierung der erfassten strukturellen und funktionellen Bildgebungsdaten.
Die wichtigsten Schritte sind die Probenmontage und -positionierung. Bei der Einbettung der Probe ist es entscheidend, die Blasenbildung zu verhindern und Staub im Agarosegel zu vermeiden. Wenn das Gel Luftblasen und Staub enthält, kann die Bildqualität stark beeinträchtigt werden. Bei der Positionierung der Probe mit einer Pinzette ist darauf zu achten, dass die Probe sowohl horizontal als auch vertikal waagerecht ist. Andernfalls sind die interessierenden Bereiche möglicherweise nicht im Sichtfeld des Mikroskops enthalten. Darüber hinaus sollte diese Positionierung innerhalb eines kurzen Zeitfensters vor der Verfestigung des Agarosegels erfolgen, um Schäden an der Oberfläche zu vermeiden, da diese die Bildqualität beeinträchtigen.
Eine weitere große Herausforderung besteht darin, Bewegungen in Bildern zu vermeiden, die durch eine unvollständige Verfestigung des Agarosegels (Abbildung 6) und eine Lähmung des Zebrafisches entstehen. Wenn der Probe Eiwasser zugesetzt wird, bevor das Agorsegel vollständig erstarrt ist, bewegen sich die Fische langsam sowohl seitlich als auch axial, was sich in den Zeitreihenbildern als Probendrift manifestiert (Abbildung 6A). Wenn die Dosis der Lähmungsmittel nicht ausreicht oder die Wirkungsdauer endet, kann die Probe versuchen, sich zu bewegen, was in den Zeitrafferbildern als schnelles Zucken erscheint.
Trotz der Wichtigkeit der oben genannten Schritte für die Aufnahme qualitativ hochwertiger Bilder ohne Bewegungsartefakte bieten die öffentlich zugänglichen Protokolle 15,16,17,18,19 nur einen kurzen Überblick über das experimentelle Verfahren, da diese Details fehlen. Zum Beispiel leiden die aufgenommenen Bilder ohne Immobilisierungsprotokolle11 unter erheblichen Bewegungsartefakten, die die nachgeschaltete Bildanalyse zu einer Herausforderung machen. Durch die Integration wesentlicher Komponenten, wie z. B. der Verfestigung von Agarosegel und der Probenlähmung, verbessert unser Protokoll die Konsistenz in der Qualität der aufgenommenen Bilder erheblich und minimiert gleichzeitig Bewegungsartefakte.
Zusammenfassend wird ein optimiertes und reproduzierbares experimentelles Verfahren zur in vivo Bildgebung des zebrafischlarven Gehirns beschrieben. Die Validität und Reproduzierbarkeit dieses Protokolls für die In-vivo-Bildgebung der Hirnaktivität und -struktur wurde in mehreren Settings bestätigt 14,18,29,30,31. Der vorliegende Arbeitsablauf konzentriert sich auf die Bildgebung des gesamten Gehirns von Zebrafischlarven, kann aber leicht auf die Bildgebung anderer Organe von Zebrafischlarven angewendet werden35,36.
The authors have nothing to disclose.
Die Zebrafischlinien, die für die Kalziumbildgebung verwendet werden, wurden vom Zebrafish Center for Disease Modeling (ZCDM), Korea, zur Verfügung gestellt. Diese Forschung wurde von der National Research Foundation of Korea unterstützt (2020R1C1C1009869, NRF2021R1A4A102159411, RS-2023-00209473).
1.5 mL microcentrifuge tube | SciLab | SL.Tub3513 | To aliquot agarose gel and pancuronium bromide solution |
15 mL Falcon tubes | Falcon | 352096 | To prepare agarose gel and pancuronium bromide solution |
16× 0.8NA water dipping objective lens | Nikon | CFI75 LWD 16×W | Objective lens for whole-brain imaging |
1-phenyl 2-thiourea (PTU) | Sigma-Aldrich | P7629-10G | 200 μM of 1-phenyl 2-thiourea (PTU) |
50 mL Falcon tubes | Falcon | 352070 | To prepare egg water |
Disposable transfer pipette | SciLab | SL.Pip3032 | To transfer zebrafish larvae |
Egg water | N/A | N/A | 0.6 g sea salt in 10 L deionized water |
Forceps | Karl Hammacher GmbH | HSO 010-10 | Forceps used for sample positioning |
Low melting point agarose | Thermo Scientific | R0801 | 2% (wt/vol) agarose gel |
Napari | Napari | N/A | To visualize microscopy images in 3-D |
NIS-Elements C | Nikon | N/A | Imaging software for confocal microscope |
Pancuronium bromide | Sigma-Aldrich | P1918-10MG | 0.25 mg/mL of pancuronium bromide solution |
Petri dish, 35 mm | SPL Life Sciences | 11035 | Petri dish used for sample embedding |
Petri dish, 55 mm | SPL Life Sciences | 11050 | To prepare zebrafish larvae after screening |
Point-scanning confocal microscopy system (C2 Plus) | Nikon | N/A | Confocal microscope for whole-brain imaging |
Sea salt | Sigma-Aldrich | S9883-500G | Sea salt used for preparing egg water |